Anikó Glogowski-Merten

Freihaus-Artikel März 2023: Frühling für die Kultur!

Nun ist es beschlossene Sache: Der KulturPass kommt ab dem 2. Quartal 2023! Nach einem Beschluss unseres Haushaltsausschusses wird die Bundesregierung 100 Millionen Euro für den KulturPass zur Verfügung stellen. Damit erhalten alle Jugendlichen, die 2023 18 Jahre alt werden, ein Guthaben von 200 Euro für kulturelle Angebote. Das Guthaben kann zwei Jahre lang auf der digitalen Plattform per App und Website eingelöst werden. Dafür wird die gleiche digitale Antragsplattform genutzt wie für die Beantragung der einmaligen Studierendenpauschale in Höhe von 200 Euro. Ein Schritt in Richtung Digitalisierung der Verwaltung, der sich gelohnt hat. Denn nach anfänglichen Schwierigkeiten mit den Serverkapazitäten der BundID haben mittlerweile über eine Million Studierende und FachschülerInnen ihre Einmalzahlung erhalten.

Diese Plattform bietet zukünftig auch KulturanbieterInnen von Konzerten, Theater- und Kinovorstellungen, Ausstellungen, Museen sowie Buch- und Schallplattenläden die Möglichkeit, für Jugendliche sichtbar und erreichbar zu werden. Gleichzeitig wird die Branche durch die zur Verfügung gestellten Guthaben wirtschaftlich weiter belebt. Die Jugendlichen werden ermutigt, die kulturelle Vielfalt unseres Landes zu entdecken und nach den langen Jahren der Pandemie wieder gemeinsam Kultur zu erleben. Das sind gute Nachrichten für unsere Jugend und unsere Kultur! Und es soll noch weiter gehen, denn bei Erfolg soll der Kulturpass in einem zweiten Schritt auch für Jugendliche im Alter von 15 bis 17 Jahren geöffnet werden.

Und in diesem Monat geht es für die Kultur positiv weiter, denn mit dem Start des Kulturfonds Energie des Bundes können öffentliche und private Kultureinrichtungen und Kulturveranstaltungen nun Unterstützung zur Bewältigung der hohen Energiekosten beantragen. Die Energiekrise hat unseren Kultursektor, der nach den schweren Jahren der Pandemie ohnehin mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, besonders hart getroffen. Deshalb ist es genau richtig, ihn in dieser Krise besonders zu unterstützen. Der Kulturfonds Energie des Bundes bietet daher zusätzlich zu den allgemeinen Entlastungsmaßnahmen eine gezielte Unterstützung von bis zu einer Milliarde Euro zur Bewältigung der hohen Energiekosten rückwirkend vom 1. Januar 2023 bis zum 30. April 2024. Die Auswirkungen der Preisbremse und das allgemeine Einsparziel von mindestens 20 Prozent gegenüber dem Durchschnittsverbrauch vor der Krise werden bei der Bemessung der Fördersummen berücksichtigt, sodass wir darauf achten, trotzdem sparsam durch die Krise zu kommen und keine unnötigen Emissionen zu fördern. Mit dem Kulturfonds Energie des Bundes bauen wir auf die bereits erprobten Strukturen des Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen auf und stellen auch hier eine digitale Plattform zur Antragsstellung bereit.

Für unsere Kultur ist viel erreicht worden. Denn auch wenn sie in Krisenzeiten nicht immer die Schlagzeilen beherrscht, gibt sie uns das, was wir in Krisenzeiten am meisten brauchen: Gemeinschaft. Ich begrüße die Einführung des Kulturfonds Energie des Bundes und den Start des KulturPasses sehr. Sie sind ein weiterer Schritt, um unserer Kulturbranche wieder zu alter Stärke zu verhelfen und das Kulturprogramm für unsere BürgerInnen wieder aufleben zu lassen. Darüber hinaus freut es mich als freie Demokratin auch, eine fortschreitende Entbürokratisierung und Digitalisierung unserer Verwaltung und insbesondere unseres Förderrechts zu sehen. Denn nur eine schnelle, zugängliche und übersichtliche Verwaltung und Förderstruktur kann es unseren BürgerInnen ermöglichen, ihre Chancen zu erkennen und zu nutzen.